Motivation+Aktion: 04 — THOMAS PIKETTY: DAS KAPITAL IM 21.JAHRHUNDERT
Im Folgenden erscheint eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Thesen, die der französische Ökonom und Dozent Thomas Piketty in seinem bis zu 1000 Seiten (je nach Ausgabe) starken Werk »Das Kapital im 21.Jahrhundert« zusammengefasst hat. Interessant an diesem doch extrem theoretischen tiefgehenden Werk ist die Tatsache, welche Schlüsse Piketty aus seiner Analyse für unser momentanes Wirtschaftssystem, schließt. Es werden Daten aus 20-jährigen empirischen Studien zusammengetragen, um anhand dieser die Ungleichheits-Verteilung von Vermögen in unserer kapitalistischen Gesellschaft zu erklären.
Drei zentrale empirische Befunde, die Piketty zusammenträgt, deuten auf eine wachsende Ungleichheits-Verteilung von Kapital in unserer Gesellschaft hin:
»ein zunehmender Anteil der Spitzeneinkommen im gesamten Einkommen[...], ein zunehmender Anteil hoher Vermögen an den gesamten Vermögen sowie ein schnelleres Wachstum der Vermögen als der Einkommen insgesamt.
Diese Tatsache wird nun in der Formel r>g zusammengefasst. Die auf den ersten Blick unscheinbare Formel (r= die Kapitalrendite, also der Zinsgewinn auf angelegtes Kapital; g= die Wachstumsrate der Gesamtwirtschaft).
Aber was bedeutet das nun für unsere Gesellschaft?
Im Zusammenspiel des aufgeführten Gesetz r>g und der »genannten empirischen Tendenzen ist somit eine dramatische Zunahme der [...] Ungleichheit zwischen Vermögenden und denjenigen, die lediglich durch Arbeit Einkommen erzielen können, zu befürchten«.
Die einzige Möglichkeit diesen Teufelskreis zu durchbrechen, ist auf politische Weise durch Gesetze ein weiteres Auseinanderdriften der beiden Faktoren zu verhindern. Ansätze zum Eindämmen dieser Diskrepanz werden im letzten Teil des Werkes aufgezeigt. Globale Vermögensversteuerungen, progressivere Einkommensbesteuerungen, die besonders den Mittelstand entlasten sollen und eine aktive Politik gegen Steueroasen können einen Ansatzpunkt zur Behebung der Probleme darstellen.
Impulsfragen:
»Im Zusammenspiel des aufgeführten Gesetzes r>g und der ›genannten empirischen Tendenzen‹ ist somit eine dramatische Zunahme der [...] Ungleichheit zwischen Vermögenden und denjenigen, die lediglich durch Arbeit Einkommen erzielen können, zu befürchten«.
Die aufgeführte Analyse von Piketty beinhaltet, dass die Ungleichheit in den westlichen Ländern gravierend zunimmt.
Wäre es nicht auch wichtig die abstrakten Formeln der Ökonomie zu visualisieren?
Wie muss das Themengebiet der »Informationsgrafik« in Zeiten der komplexen Wirtschaftskrise aussehen?
Können wir durch diese Visualisierungen einen relevanten Beitrag zur Politik leisten? Können wir die Chance der Bearbeitung solcher Problematiken durch eine stetige Präsenz in den Medien erhöhen?
Motivation+Aktion ist die Bachelor-Arbeit von Michael Schmitz. In der Arbeit wird versucht Möglichkeiten der politischen Bedeutung des Designs auf theoretischer und praktischer Ebene zu erläutern und aufzuzeigen.